Geschäftsführer Christian Thielkes

Dienstag, 15. August 2023, 16.00 Uhr

Im Eingangsbereich des Caravan Centers | Wüppings Weide 10-13 | 46395 Bocholt

Wie aus einer Szene in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ empfängt mich Christian abermals mit einem Lächeln, seinem lindgrünen Poloshirt und dem Eindruck: entspannt, gut drauf, sympathisch. Während er den Meeting-Cappuccino in der Kunden-Lounge zubereitet, entdecke ich zwei ganz alte und liebe Freunde vor dem Serviceschalter. Mit Heike und Willi haben wir vor vier Jahrzehnten einen traumhaften Urlaub auf Rab in Kroatien verbracht. Die beiden damals schon im eigenen Wohnwagen, wir noch in einem Leih-Wohnwagen der Familie Feiertag aus Spellen. Die hießen wirklich so – die Nachbarn einer Schwägerin. Mit der ernst gemeinten Verabschiedung: „Wir sollten die alten Erinnerungen auffrischen“ lief ich zwei weiteren alten Bekannten in die Arme. Astrid Kalle und Uli Brake, die schon seit Jahrzehnten im Caravan Center arbeiten.

Die Familie Thielkes scheint es draufzuhaben, gute und sympathische Menschen um sich zu scharen, denke ich, als ich Christian gegenüber Platz nehme.

Lieber Christian, heute geht es darum, den Besuchern des CARAVAN SALON in Düsseldorf, die euch nicht kennen, ein Gefühl dafür zu vermitteln, warum es Sinn macht, euch hier in Bocholt zu besuchen.
Korrekt. Das war mein Ansatz, das mit dir gemeinsam für unsere potenziellen Kunden rauszukitzeln.

Aus dem Bereich der Kriminalistik wissen wir, dass ein Fingerabdruck als unverwechselbar und einmalig anerkannt wird, wenn er mindestens acht individuelle Merkmale aufweist. Hast du Lust, dass wir uns auf diesem Wege dem nähern, was euch auszeichnet – was euch unverwechselbar macht? Ich habe da mal was vorbereitet.
Hört sich spannend an, schieß los.

Die acht Gründe – Das Interview

Aus dem ersten Interview wissen wir, dass eurer Vater Alfons das Unternehmen im Jahre 1996 gegründet hat. Euer Papa ist im Jahre 2017 überraschend und viel zu früh gestorben - aber seine Passion lebt ihr fort …
Das stimmt, er hat die Wurzeln für das gelegt, was unsere Besucher heute hier vorfinden. Nicht nur das, er hat uns seine Begeisterung für das Caravaning in die Wiege gelegt. Meine Schwester Anna Maria (36) ist heute auch noch gerne mit ihrem Wohnwagen in Südtirol unterwegs. Sie begreift ihn als Basislager für das Wandern in den Bergen. Sie schwärmt von der Region und der Qualität des Essens auf den Hütten. Parmesan- und trüffelgeschwängerte Gerichte am Abend versüßen ihr die Strapazen beim Wandern am Tag.
Mein Bruder Benedikt (31) hat selbst zur Hochzeitsreise ans Mittelmeer seinen Wohnwagen mitgenommen – das spricht für sich. Auch mit Baby und Hund wird sich daran vorläufig wohl nichts ändern.

Und du selbst steigst gerade vom Wohnwagen-Enthusiasten zum Wohnmobil-Freak um – habe ich das richtig verstanden?
Das stimmt. Meine Frau und ich haben unlängst eine Tour durch die Dolomiten, die Schweiz und um die oberitalienischen Seen gemacht. Alle Mythen, die zwischendurch an mein Ohr drangen, wie überfüllte Campingplätze, zu teuer, schlechter Service etc. haben sich dabei pulverisiert.
Wir sind total begeistert.

Es liegt nahe, dass wir eure Erlebnisse in einem authentischen Dialog zu Papier bringen und auch online verfügbar machen – zumal Kirsten und ich im Oktober einen ähnlichen Trip geplant haben.
Wir werden das machen – ich freu mich drauf.

Jetzt haben wir mit Anna Maria, Benedikt und dir 75 Prozent der Urlaubsvorlieben aus der Geschäftsführung des Caravan Center abgebildet. Wie sieht es bei deinem besten Freund Simon Böing aus … ist der urlaubstechnisch ähnlich wie ihr unterwegs?
Simon hat mit seiner Frau schon mehrmals Reisemobiltouren gemacht. Mehrmals ging es über Südengland nach Irland. Seine Frau hat dort studiert. Aber auch an eine Tour in Richtung Schweden, die wegen schlechtem Wetter an die deutsch-polnische Ostsee umgelegt wurde, kann ich mich erinnern. Aber kurzfristig wird wohl der Wohnwagen gepackt. Mit mittlerweile zwei Kindern ist das deutlich praktischer.

Wie zufrieden seid ihr mit der Auswahl eures neues Standortes?
Durch die gute Anbindung zur Autobahn A3, sowohl in Richtung Niederlande als auch in Richtung Ruhrgebiet, könnte es kaum besser sein. Wer den Weg zum CARAVAN SALON nach Düsseldorf antritt, der wird auch die 81 Mehr-Kilometer bis zu uns nicht scheuen.
Das ist keine Vermutung, das ist die Realität, die sich insbesondere an Wochenenden auf unserem Parkplatz an den Kennzeichen unserer Besucherinnen und Besucher ablesen lässt.
Durch unser Konzept und den neuen Standort hat sich unser Wirkungskreis enorm erweitert.

Ich weiß, dass ihr lieber smart formuliert und bescheiden auftretet, aber wir müssen den Leserinnen und Lesern ja ein konkretes Bild liefern, wie man euch in die Händlerlandschaft einmessen kann. Ist das okay?
Wir tun uns naturgemäß immer etwas schwer mit Superlativen. Aber wenn wir bei den Fakten bleiben und du mir Fragen stellst, bekommst du ehrliche Antworten.

Wie viel Fläche steht euch hier zur Verfügung? Wie groß ist das Areal, auf dem ihr eure Fahnen eingeschlagen habt?
Insgesamt sind es 60.000 Quadratmeter Betriebsfläche.

Wie viele eurer Kollegen spielen auf einem ähnlichen Niveau – bezogen auf die Größe?
Wenn wir auf Deutschland schauen, bräuchten wir keine zweite Hand zum Zählen.

Also weniger als fünf?
Ja.

Aus unserem letzten Interview ist mir in Erinnerung, dass ihr im Segment Wohnwagen der größte Händler in Europa seid.
Das stimmt – gemessen an den Verkaufszahlen.

Wohin muss man fahren, um eine Ausstellungshalle wie eure vorzufinden?
Die gibt es in Europa nicht. Im Raum München gibt es einen Händler-Kollegen, der sehr viel Fläche professionell überdacht hat. Die Achillesferse eines solchen Konzeptes ist das nassfeuchte „Schmuddelwetter“ oder die Kälte. Eine rundum geschlossene, klimatisierte Wohlfühl-Atmosphäre bieten bislang nur wir. Uns kann man bei Wind und Wetter besuchen – an 365 Tagen im Jahr.

Stimmt, ich erinnere mich, ihr habt auch sonntags geöffnet.
Ja. Unseren Kundinnen und Kunden finden hier quasi einen ganzjährigen CARAVAN SALON vor –  nur in bescheideneren Dimensionen.

Können wir eure Dimension an konkreten Zahlen festmachen … wie viele Fahrzeuge stehen bei euch in der Ausstellung?
Allein in der Halle 150

Im Vergleich zu euren Händer-Kollegen … wie viele Fahrzeuge trifft man dort im Schnitt in den Ausstellungen an?
Die wenigen Mitbewerber mit Ausstellungshallen haben manchmal 10 bis 20 Wagen im Trockenen stehen. Aber fast überall ist die Ausstellung draußen. 

Wird euer Besuchsangebot an Sonntagen gut angenommen?
Wir sind sehr zufrieden mit den 220 bis 240 Besuchern, dich sich allwöchentlich an den Sonntagen Zeit und Ruhe nehmen, durch unsere Ausstellung zu flanieren.

Seid ihr dann mit eurem Team in der Fläche präsent?
Ja, aber verhalten. Viele Besucher werden zunächst gerne in Ruhe gelassen. An jedem unserer Fahrzeuge in der Ausstellung gibt es eine digitale Stele, über die man die wichtigsten Informationen abrufen kann. Aber … das kann man auch im heimischen Wohnzimmer via Internet – wie beim Kauf eines Autos.
Einen Wohnwagen, einen Van oder ein Wohnmobil zu kaufen, ist eine hoch emotionale Familien-Entscheidung – die wird nicht zu Hause via Konfigurator am PC entschieden. Das Paar, die Familie will vor Ort schauen, ein konkretes Gefühl für Dimensionen und Raum bekommen. Vor allem unsere weiblichen Kundinnen wollen fühlen – welche Haptik haben die Stoffe, die Vorhänge etc.
Dazu haben unsere Kundinnen und Kunden alle Zeit der Welt. Wenn sie möchten, können sie unsere Verkaufsassistentinnen ansprechen, um sich beraten zu lassen. Wer einfach nur schauen will, den lassen wir gerne in Ruhe.

Kann ich an einem solchen Sonntag auch einen Vertrag abschließen?
Nein. Das ist nicht möglich und sogar verboten. Der Sonntag dient der Orientierung. Die Besucher können ganz in Ruhe alle ausgestellten Wagen wetterunabhängig und ohne Stress anschauen. 

Wie sind die Besuchszeiten am Sonntag?
Von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Auf welche Marken dürfen sich eure Besucher freuen?
Bei den Wohnwagen sind es die Marktführer Fendt und Hobby. Bei den Vans und Wohnmobilen sind es die Topseller von Knaus, Weinsberg, Carthago, Frankia etc.

Wäre es vermessen, euch als Epizentrum der deutschen Caravaning-Szene zu bezeichnen?
Das klingt sehr vermessen, birgt aber einen Funken Wahrheit in sich.

150 Fahrzeuge stehen indoor. Wie viele sind aktuell in eurem Gesamtbestand – sprich auch outdoor?
Aktuell 523 Fahrzeuge …

… mit einem Gesamtwert von …
18,5 Millionen Euro. Unser Ziel ist, unseren Kundinnen und Kunden schnellstmöglich ihr Wunschfahrzeug übergeben zu können, wenn sie ihre Kaufentscheidung getroffen haben. Diese Philosophie war gerade in dieser bizarren C-Phase, wo viele an Lieferengpässen zu leiden hatten (Kunden wie Händler), ein Garant für den hohen Zufriedenheitsgrad unserer Kunden.

Mir ist in Erinnerung, dass ihr zuerst die Werkstatt … den Servicebereich gebaut habt und danach den Vertriebsbereich, sprich die große Ausstellung …
Das ist richtig – und zugleich signifikant, um uns und unsere Philosophie zu verstehen. Wir haben gelernt, dass es klug ist, zuerst die verschiedenen Prozesse optimal abzubilden, um dann eine Hülle darum zu bauen.

Viele gehen das anders an, oder?
Man kann gelegentlich den Eindruck gewinnen. Aber wenn du die Chance hast, auf der grünen Wiese vollkommen neu zu denken und zu starten, dann birgt das den Reiz ins sich, dem Optimum ein Stück weit nahezukommen.
Wir konnten hier all unsere Erfahrungen, die wir kraft unserer Familie und unseres Teams gesammelt haben, in eine neue Form gießen.

Warum hat der Service einen solch hohen Stellenwert bei euch?
Produkte aus dem Bereich Caravaning zu verkaufen, ist an sich kein schwieriges Geschäft, gerade in dieser boomenden Zeit – das können und beherrschen viele unserer Händler-Kollegen.
Aber … so schön sie auch sind, die Produkte, die wir von den Herstellern zur Verfügung gestellt bekommen – sie sind doch relativ nackt. Mit der Zeit wachsen die Ideen und Wünsche unserer Kunden, die sie dann an uns herantragen. So hat sich der Bereich der Nachrüstung peu à peu zu einem zweiten Standbein für uns entwickelt. Auch hier werden wir nicht müde, uns qualitativ weiterzuentwickeln – im Bereich der Beratung, des Einbaus und des Erklärens.

Wir waren unlängst auf der Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen. Nicht selten kam ein Gefühl der Überforderung bei mir auf, aufgrund der Vielzahl der Produkte. Ich habe vor einiger Zeit festgestellt, dass ich unbewusst damit aufgehört habe, Joghurt zu essen. Meine Erklärung dafür: Ich habe weder Zeit noch Lust, ein zwölf Meter langes Joghurtregal in einem Supermarkt zu rastern.
Eine gutes Beispiel dafür, was Überangebote mit uns machen. Der Markt der Produkte im Caravaning-Zubehör-Bereich ist um ein Vielfaches komplexer – vergleichbar mit dem sprichwörtlichen Wald, den du irgendwann vor lauter Baumen nicht mehr siehst. Abgesehen von wenigen Freaks, die Zeit und Lust haben, sich dort durchzuschlagen, sehnt sich das Gros unserer Kunden nach erfahrenen Scouts - nach authentischen Empfehlungen mit dem Fokus auf Sinn und Qualität. Die sollen nicht wertvolle Lebenszeit mit suchen und vergleichen verbringen.

Wie sieht euer Produkt-Scouting aus, um in diesem Bild zu bleiben?
Nehmen wir das Thema Vorzelte – da gibt es schätzungsweise 600 auf dem Markt verfügbare Modelle. Dieses Segment sichten wir. Dann konzentrieren wir uns auf einige wenige Produkte, die uns qualitativ und vom Handling überzeugt haben. Gemeinsam mit Teammitgliedern dieser Händler und unseren Kolleginnen und Kollegen bauen wir dann diese Produkte hier auf und üben uns im Handling. Wir wollen wissen, worüber wir sprechen.
Gleiches gilt für das Thema Fahrradträger oder zum Beispiel bei den Klimaanlagen. Bei den Letztgenannten haben wir uns für drei Modelle entschieden, die uns überzeugt haben. Wenn eine solche Entscheidung einmal getroffen ist, dann aber auch mit Leib und Seele. Das heißt, wir hinterlegen Routinen, um unseren Kunden eine dauerhaft gute Qualität zu bieten.
Ein solcher Ansatz bringt es mit sich, dass wir es uns nicht leisten können, all unseren Kunden um jeden Preis zu gefallen – sprich jeden Wunsch erfüllen zu können.

Ich denke, das ist nachvollziehbar. Sonst würde es schnell strubbelig bei euch, oder?
(Allein der Gedanke daran scheint bei meinem Gegenüber mentalen Schüttelfrost auszulösen.)
Genau, wir bündeln und fokussieren, um einen durchgängig guten Job machen zu können.

Oftmals liest oder hört man vom Ansatz „Der Mensch/der Kunde im Mittelpunkt“ – ist das Zufall, dass euer Café im Herzen eurer Ausstellungshalle eingerichtet ist?
Nein, damit ist genau dieser Sichtweise Rechnung getragen, die ein elementarer Teil unserer DNA ist. Wir möchten, dass unsere Kundinnen und Kunden sich bei uns wohlfühlen. Die Menschen im Café nebst Lounge werden von unseren Kolleginnen und Kollegen in den drei Bereichen Vertrieb, Service und Fahrzeugübergabe wahrgenommen und umsorgt.
Wir möchten, dass sie ihren Aufenthalt bei uns ähnlich entspannt empfinden wie einen Urlaub.

Ihr habt dem Thema Fahrzeugübergabe ein eigenes Areal gewidmet, wie man es vielleicht von namenhaften Automobilmarken kennt.
Das ist richtig. Wir haben fünf geschlossene Räume, die einzig für diesen besonderen Moment vorgesehen sind, wo die Menschen ihr Zuhause (auf Rädern) entgegennehmen. Wir finden es toll, wenn sie dies ungestört und unbeirrt von Witterungseinflüssen genießen können.

Apropos genießen … auch der noch recht junge Caravaning-Nachwuchs kommt bei euch auf seine Kosten …
In der Tat. Unser Kletterturm erfreut sich großer Beliebtheit. Anfangs haben wir gedacht, dass das hohe Besucheraufkommen am Sonntag nicht nur mit unseren Produkten zu tun haben könnte.

Sondern?
Dass es sich in der Region rumgesprochen hat, dass es komfortabel sein könnte, seine Kinder eine Zeit lang bei uns zu parken.
War nur Spaß … die auswärtigen Kennzeichen und unsere Beobachtungen sprechen gegen diese humorvolle Interpretation.

Vieles von dem, was wir bislang herausgearbeitet haben, könnte die sogenannte Erwartungsqualität abdecken – sprich das, was der Kunde voraussetzt, wenn er einen solchen Branchenprimus besucht.
Gibt es Facetten, wo euch das Feedback eurer Kunden zeigt, dass das ein Mehrwert ist, den sie nicht erwartet haben?

Das sind insbesondere die kleinen Aufmerksamkeiten, die den Kunden ein spontanes Wow entlocken.

Hast du ein paar Beispiele?
Zum Beispiel unser Service in Form der Werkstatt-Ersatzwagen …

… die was konkret bedeuten?
Dass wir dem Kunden einen Volkswagen ID 3 oder ID 4 zur Verfügung stellen, wie sie draußen auf dem Hof stehen – um mobil zu bleiben, während ihr Anreisefahrzeug bei uns in der Werkstatt bearbeitet wird.
Wenn die Kunden es sportiver und näher an der Natur mögen, können sie auch Räder unseres Kooperationspartner ROSE Bikes bei uns entleihen und auf den Routen radeln, die wir eigens für sie entwickelt haben.

Wir erklärst du Außenstehenden den besonderen Team-Spirit, der euch ausmacht?
Ich würde damit anfangen, dass ich sage, dass wir 104 Kolleginnen und Kollegen sind, die im Sinne einer gemeinsamen Sache zusammengewachsen sind. Wir haben ja auch 27 Jahre Anlauf nehmen können – seit der Firmengründung durch meinen Vater.
Wir haben gelernt, was ein gutes Team-Feeling ausmacht. Jeder unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Möglichkeit, sich ein Caravaning-Produkt aus unserem Pool auszusuchen, um damit zwei Wochen des Jahresurlaubs auf Reisen zu gehen. Wir wollen, dass wir alle wissen, worüber wir sprechen.

Für jemanden wie mich war es überraschend zu hören, wie ihr vier in der Geschäftsleitung miteinander umgeht. Auch das könnte kulturprägend sein.

Ich zitiere aus dem damaligen Interview:

Wie funktioniert das Zusammenspiel unter euch vieren? Dreimal das gleiche Blut in den Adern & Best Buddy – das könnte ein Nährboden für Disharmonie sein …

Christians damalige Antwort:
Da gebe ich dir Recht. Aber nur mit dem Konjunktiv „könnte“. Unter uns herrscht wirklich eine große Harmonie. Ein jeder führt seinen Bereich eigenverantwortlich: Anna Maria – den Service | Benedikt – die Werkstatt | Simon – den kaufmännischen Part | Ich – den Vertrieb. Lediglich wichtige Entscheidungen werden im Kollektiv besprochen.

Christian schildert das so unaufgeregt und unaufgesetzt, dass wir keinen Grund finden, das Gesagte in Zweifel zu ziehen. Vielmehr baut sich in meinen Gedanken das Bild von den drei Musketieren auf, die ja bekanntlich mit d’Artagnan (in diesem Fall Simon) vier waren – wie wir alle wissen.
Also: „Einer für alle, alle für einen.“

Selten habe ich ein Unternehmen kennengelernt, welches den Titel „Lernendes Unternehmen“ so verdient hat wie das Caravan Center in Bocholt. Einen solchen Big Player mit einem Führungsteam, dessen Altersdurchschnitt auf 35,5 Jahre beziffert werden kann. Unaufgeregt, innovativ und geerdet. Oder anders ausgedrückt: Einfach SMART.

Abschließende Frage: Christian … Ist es immer noch so, dass ihr keine Schwierigkeiten habt, Nachwuchs zu gewinnen?
Das hat sich seit deinem letzten Besuch nicht verändert, Roland. Freiwerdende Stellen sind nach wie vor rar und werden in der Regel durch Empfehlungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besetzt. Wir haben es einfacher als viele Unternehmen, weil es den klassischen Ausbildungsberuf in unserer Branche nicht gibt. Von daher suchen wir Quereinsteiger mit dem Fokus auf „cool und unkompliziert“.

Allein die letzte Passage könnte ein Indiz dafür sein, dass ihr echt einzigartig seid. Während allerorts der Ruf nach Nachwuchs und Fachkräften immer lauter wird, scheint ihr noch entspannter zu werden – angesichts eurer Personalsituation.
Dafür sind wir auch echt dankbar.

Fazit

Aus meiner (durchaus subjektiven) Sicht haben wir die acht Gründe, euch hier im Caravan Center in Bocholt zu besuchen, sauber rausgearbeitet. Euer Unternehmen ist so einzigartig und unverwechselbar wie ein Fingerabdruck. Jetzt liegt es beim Fisch zu entscheiden, ob ihm der Köder schmeckt – wie man so sagt.
In der Tat. Wir freuen uns auf jeden Fall über jede und jeden, der uns hier besucht. Ich persönlich freue mich über unseren nächsten Dialog, wo wir beide unsere Erfahrungen über eine Route rund um die oberitalienischen Seen, die Schweiz und die Dolomiten austauschen und mit unserer Community teilen.

Und wir, liebe Leserinnen und Leser,
würden uns freuen, wenn wir uns mal zufällig im Caravan Center über den Weg laufen – gerne auch beim Kaffee in der dortigen Lounge.

Roland Buß
Interview-Designer/Verleger
MÜ12 Verlag/Bocholt